Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, Volumes 48-49

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Georg Westermann, 1871 - Languages, Modern

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Popular passages

Page 424 - Über allen Gipfeln Ist Ruh; In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch.
Page 424 - Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest, Ach, ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust!
Page 366 - Vieles hab ich versucht: gezeichnet, in Kupfer gestochen, öl gemalt, in Ton hab ich auch manches gedruckt, Unbeständig jedoch, und nichts gelernt noch geleistet; Nur ein einzig Talent bracht ich der Meisterschaft nah: Deutsch zu schreiben!
Page 12 - Zweck sowohl anfangs als jetzt war und ist, der Natur gleichsam den Spiegel vorzuhalten: der Tugend ihre eigenen Züge, der Schmach ihr eigenes Bild, und dem Jahrhundert und Körper der Zeit den Abdruck seiner Gestalt zu zeigen.
Page 365 - Jetzt, da sich eine Weltliteratur einleitet, hat, genau besehen, der Deutsche am meisten zu verlieren; er wird wohl tun, dieser Warnung nachzudenken.
Page 248 - Wirbel hinweggespült, und geheimnisvoll über dem kühnen Schwimmer schließt sich der Rachen, er zeigt sich nimmer. Und stille wird's über dem Wasserschlund in der Tiefe nur brauset es hohl, und bebend hört man von Mund zu Mund: „Hochherziger Jüngling, fahre wohl!
Page 380 - Die Muttersprache zugleich reinigen und bereichern ist das Geschäft der besten Köpfe ; Reinigung ohne Bereicherung erweist sich öfters geistlos: denn es ist nichts bequemer als von dem Inhalt absehen , und auf den Ausdruck passen. Der geistreiche Mensch knetet seinen Wortstoff, ohne sich zu bekümmern aus was für Elementen er bestehe; der geistlose hat gut rein sprechen, da er nichts zu sagen hat. Wie sollte er fühlen welches kümmerliche Surrogat er an der Stelle eines bedeutenden Wortes gelten...
Page 28 - Comödie ist daher viel mannigfaltiger. Ich sehe in derselben allezeit die Menschen unter den verschiedensten Gestalten und sehr öfters mit den feinsten Auswickelungen ihrer Neigungen. In den meisten französischen Comödien weiss ich schon voraus, was ich sehen werde: einen verliebten Herrn, einen lustigen Diener und ein Kammermädchen, das witziger ist, als ihre Gebieterin.
Page 398 - Und so geht mit guten Kindern Sel'ger Engel gern zu Rat, Böses Wollen zu verhindern, Zu befördern schöne Tat. So beschwören, fest zu bannen Liebem Sohn ans zarte Knie Ihn, des Waldes Hochtyrannen, Frommer Sinn und Melodie.
Page 39 - Großer, stiller Dichter, du führtest die Waage menschlicher Gesinnungen und des waltenden Schicksals in Glück und Unglück mit Treue, mit Wahrheit. Keines deiner Stücke ist dem...

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