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Aachen und seine Heilquellen. Ein Taschenbuch für Badegäste von Dr. G. Reumont, kön. preuss. Medic. Rathe und Brunnenarzte zu Aachen etc. Aachen, bei La Rüelle und Destez, 1828. kl. 8. XV. 185 S. nebst einer niedlichen Abbild. des Elisen - Brunnens.

Der Verf. ist schon durch seine 1810 erschienene Analyse des eaux sulfureuses d'Aix-la-Chapelle bekannt. Wenn auch gleich ein so berühmter Brunnenort, wie Aachen, vielfältig beschrieben worden ist, so feblte doch immer noch eine Schrift, welche das Wissenswertheste, was Aachen und seine Umgegend darbietet, in der Kürze darstellt, und als ein Cicerone denen dienen kann, welche jene Heilquellen zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit brauchen wollen. Hr. R., welcher seit 34 Jahren als ausübender Arzt zu Aachen lebt, hat, zumal da ibn Napoleon zum médecin inspecteur des eaux d'Aix-, la-Chapelle, so wie sein jetziger Landesherr zum Brunnenarzte daselbst, ernannt batten, häufige Gelegenheit gehabt, die dortigen Badeeinrichtungen, die Wedekind vielfältig getadelt hat, genau kennen zu lernen, und auch die heilsamen Wirkungen der dasigen Heilquellen selbst in solchen Fällen wahrzunehmen, wo die Kranken an einem guten Erfolge der Badecur beinahe verzweifelten. Die Einleitung erzählt die Entdeckung dieser Heilquellen durch Carl den Grossen nach einer alten Sage, welche Frau Helmine von Chezy in ihrem Rittergedichte: die drei weissen Rosen in der mitgetheilten Stelle benutzt bat. Hierauf folgt die Topographie der Stadt Aachen und der Umgegend, und bieran schliessen sich geognostische Bemerkungen über die Stadt sowohl, als ihre Umgebungen. Die genauesten Untersuchungen über die eigentliche Werkstätte der dortigen warmen Quellen haben die über diesen Punkt verbreitete Dunkelheit noch nicht aufgehellt: nicht die kleinste Spur von einem vulkanischen Processe lässt sich auffinden. Die hier mitgetheilten geognostischen Bemerkungen sind aus drei, von dem Vfr. angeführten, Schriften entlehnt und sehr gut zusammengestellt worden. Die Flora Aachens und seiner Umgegend überrascht durch ihre Mannigfaltigkeit. Unter den seltenern Pflanzen ist Cyperus longus und Waldschmidtia nymphoides angeführt, Allg. Rept. 1828. Bd. III. St. 1.

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und von den gewöhnlichern sind 212 namentlich angegeben worden. Die physischen und chemischen Ěigenschaften der Aachener Quellen sind so, wie es in der angeführten Schrift geschehen ist, beschrieben, nur ist am Ende bemerkt worden, dass Dr. Monheim durch spätere Versuche dargethan habe, dass der Schwefel in jenem Mineralwasser nicht an Stickgas, sondern an Wasserstoffgas, dem eine bedeutende Menge Stickgas bergemischt sey, gebunden, und dass ausser den bekannten Bestandtheilen auch noch Fluss- und Phosphorsäure darin entdeckt sey. Damit die Aachener Mineralwasser nicht hinter den Böhmischen, in welchen Berzelius Lithion, Manganoxyd, Jod, kohlensäures Ammonium u. s. w. die man früher in den Mineralwassern nicht geahnt hat, durch Versuché dargethan hat, zurückbleiben möge, wird hinzugesetzt, dass eine neue chemische Untersuchung, welche Dr. Monheim schon seit langer Zeit versprochen habe, dieselben vielleicht auch in den Aachener Wassern auffinden werde. Physische und chemische Eigenschaften der Burtscheider Quellen. cinische Eigenschaften der Aachener Quellen. Sie sollen wegen ihrer hohen Temperatur und wegen des ungemein reichen Gehalts an Schwefelwasserstoffgas unter den deutschen Schwefelquellen den ersten Rang behaup ten. Der reiche Schwefelgehalt wird dadurch bewiesen, dass bei einer nothwendigen Reparatur des Hauptbrunnens im Kaiserbade von den Seitenwänden desselben über 100 Pfund reinen Schwefels gesammelt worden sind. Bei dieser Gelegenheit äussert der Vf. seine Meinung über die künstlichen Mineralwasser, dass sie mit Unrecht für ganz identisch mit den natürlichen gehalten werden. Die ruhigern Vertheidiger der künstlichen Mineralwässer behaupten diess auch nicht, sondern nur, dass sie den natürlichen möglichst nahe gebracht werden können, und in ihren Wirkungen auf unsern Körper diesen letztern vollkommen gleich kommen. Und dieser Behauptung widerspricht die Erfahrung, welche hier allein entscheiden kann, auf keine Weise. Nachdem der Vfr. die verschiedenen Krankheitsformen aufgezählt hat, gegen welche der innere und äussere Gebrauch der Aachener Schwefelquellen seit ihrer Entdeckung mit dem grössten Nutzen angewendet worden ist, geht er auf die Erzählung der Beobachtungen und Erfahrungen über die heilsamen Wirkungen der Aachener fort. Es sind 40 verschiedene Fälle beschrieben. Den Beschluss

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machen zwei Aufsätze, welche von jedem Badegaste, nicht blos in Aachen, sondern an allen Kurorten, beachtet zu werden verdienen. Der erstere gibt das Verhalten und die Diät der Badegäste an, gegen welche so oft gesündigt, und wodurch der gute Erfolg der Badekur, wo nicht ganz, doch grösstentheils vernichtet wird. Der letzte endlich handelt von der Vorbereitung zur Badekur und der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, und der Nachkur. Aus dem Angeführten geht auf das Deutlichste hervor, dass das Büchelchen dem Endzwecke völlig entspricht, den der Vfr. durch Herausgabe desselben zu erreichen sich vornahm. Wenn noch Etwas zu wünschen wäre, so würde es, nach Rec. Dafürhalten, ein Kärtchen von Aachen und seinen Umgebungen gewesen seyn. Noch ist zu erwähnen, dass auf der Rückseite des Einbands die schöne Façade des Schauspielhauses abgebildet ist.

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Taschenbuch für Seebad-Reisende, von Dr. Alb. Assegond. Aus dem Französ. Hildburghausen, in der Kesselring'schen Hofbuchh. 1828. IV. 176 S. 8.

Das französische Original kam zu Paris im J. 1825 heraus, und fiel dem Uebers. auf einer Reise in ein südliches Seebad in die Hände. Ungeachtet es uns Deutschen an brauchbaren Schriften über Seebäder nicht fehlt, so glaubte der Uebers. doch in vorliegender Schrift manches gefunden zu haben, was einer Verpflanzung auf deut. schen Boden nicht unwerth schien, und für solche, welche eine Reise in ein Seebad unternehmen wollen, Belehrung und Unterhaltung gewähren könnte. Er be schloss daher, eine Uebersetzung davon zu veranstalten, das Ueberflüssige, z. B. das Capitel von den Mineral wässern, wegzulassen, das Unwichtige in Anmerkungen zu verbessern, und das Fehlende nach eigenen oder fremden Erfahruugen hinzu zu fügen. Die beobachtete Ordnung ist folgende. Cap. 1. Physikalisch- medicinische Betrachtung über das Meerwasser. Die physikali schen Eigenschaften sind Farbe, wobei auch der Phos phorescenz erwähnt, und dieselbe ganz allein der Phosphorescenz der Mollusken und der weichen Zoophyten zugeschrieben wird, in welchem Stücke der Uebersetzer von dem Vfr. abweicht, und elektrische Einflüsse als dabei mitthätig annimmt; Geruch, welchen man

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