Lesesozialisation in der Mediengesellschaft: ein Forschungsüberblick

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Norbert Groeben, Bettina Hurrelmann
Niemeyer, 2004 - Computers and literacy - 468 pages
Der Band bietet einen zusammenfassenden Überblick über die bisherige Forschung zur Lesesozialisation. Dabei wird zunächst die positive Bewertung von Lesesozialisation durch Rückgriff auf die mit dem Lesen verbundenen Funktionen normativ begründet. Neben den unmittelbaren Funktionen Unterhaltung und Information stehen hier insbesondere die Folgefunktionen von der Entwicklung primärer Phantasie und sprachlicher Differenziertheit über argumentative Kommunikation, Empathie- und Moralentwicklung etc. bis hin zur Aufrechterhaltung von kulturellem Gedächtnis im Mittelpunkt. Der Sozialisationsprozess selbst wird als Ko-Konstruktion der beteiligten Individuen in der Relation von individuellem Handeln zu den überindividuellen Sozialisationsinstanzen Familie, Schule, peer group und Bildungsnormen rekonstruiert. Diese systematische Verbindung von gesellschaftlicher Mikro-, Meso- und Makro-Ebene macht gleichermaßen die bisher gesicherten Dynamiken des (Lese-)Sozialisationsprozesses wie die zentralen ungelösten Fragen deutlich. Die bislang noch offenen Forschungsfragen werden abschließend in Bezug auf das Verhältnis von Lesesozialisation und Mediengesellschaft angegangen. Insgesamt wird auf der Grundlage der vorgelegten Systematisierung des Forschungsstandes die Frage beantwortet, ob Lesen auch in der Mediengesellschaft weiterhin als zentrale Schlüsselqualifikation angesehen werden kann. Mit Beiträgen von Helge Bonholt, Ursula Christmann, Marco Ennemoser, Joachim Fritzsche, Norbert Groeben, Petra Heyer, Bettina Hurrelmann, Christoph Klimmt, Günther Rager, Cornelia Rosebrock, Gerhard Rupp, Wolfgang Schneider, Margrit Schreier, Sascha Schroeder, Peter Vorderer und Petra Werner.

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