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res von seinen persönlichen Meinungen. Rümelin hebt hervor, dass er sich immer nur in dem allgemein Christlichen, ja allgemein Religiösen bewege,' dass er zwar ohne die Reformation nicht denkbar sei, aber nichts specifisch Protestantisches zeige. Diesen Eindruck hat Shakespeare auch auf den Referenten in sehr frühen Jahren gemacht. Es bildete sich in ihm die Ueberzeugung, Shakespeare sei ein heimlicher Katholik_gewesen. Er hat diese Ansicht, die ja neuerdings in der Literatur ihre Vertreter gefunden hat, seinerseits längst aufgegeben, wohl aber möchte er es nicht unwahrscheinlich finden, dass Shakespeare zwischen beiden Confessionen geschwankt und dabei zugleich, was sich damit sehr wohl verträgt, einer gewissen Opposition gegen alles Kirchenwesen nicht fern gestanden habe. Diese Opposition glaubt auch Rümelin herauszufühlen, und allerdings bleibt hier Alles Gefühlssache. Jedenfalls aber spricht für Shakespeare's feines Gefühl in Sachen der Religion die Zurückhaltung und Mässigung, die er seinen Gegnern, den Puritanern, gegenüber beweist. Wir wenigstens vermögen nicht zu finden, dass er, nach Rümelin's und Anderer Behauptung, wie freilich viele andere Dichter jener Zeit, die Puritaner häufig zum Gegenstande seines Spottes gemacht habe.

Eine sehr gut ausgeführte Parallele zwischen Shakespeare und Goethe macht den Schluss des Rümelin'schen Buches. Die ganz unerhörten Uebertreibungen von Gervinus und Ulrici, „Goethe und Schiller hätten an Shakespeare wie an ihrem Meister hinaufzublicken; Shakespeare vereinige die Vorzüge beider ohne ihre Fehler," werden hier in ebenso gründlicher wie geistreicher Weise in ihr Nichts zurückgewiesen.

Endlich, um auch das noch zu erwähnen, beschäftigt sich Rümelin mit der Gervinus'schen Behauptung, dass Shakespeare der sicherste Führer durch's Leben sei, den man sich wählen könne. Er bezieht dieselbe, was doch wohl nicht Gervinus' Sinn ist, auf die Sentenzen, die sich bei Shakespeare finden, und indem er viel Gutes über sie sagt, weist er nach, dass dieselben gleich den Volkssprüchwörtern, denen sie in der Form so ähnlich sind, für das Handeln keinen sichern Anhalt geben können. Wir unsererseits müssen gestehen, dass wir uns bei dem Gervinus'schen Ausdrucke schlechterdings nichts denken können. Sich einen Dichter zum Füh rer durch's Leben zu wählen, hat etwas von einer Stammbuchphrase; aber wenn es sich etwa nur um Goethe oder Schiller handelte, so würden wir doch wenigstens wissen, was gemeint sei: dort der frische Lebensmuth, hier die ideelle Ansicht aller Dinge; aber Shakespeare? Ebenso gut scheint es uns, könnte man Raphael oder Michel Angelo zu Lebensführern wählen. Und was ist nun unser Schlussurtheil über dieses kleine aber inhaltsvolle Buch? Es wird uns Shakespeare, den weis en Dichter, Shakespeare, den Propheten des Gemüthes, den Schöpfergeist, nicht rauben, ob es sich gleich öfter die Miene giebt, das zu versuchen, aber gegen Shakespeare, den ästhetischen Rechenmeister, gegen Shakespeare, den politischen Professor, hat es Stösse geführt, von denen diese beiden Herren sich sobald nicht erholen werden. Fort mit ihnen zur Unterwelt, wo sie sich von den Dramaturgen mögen umheulen lassen!

Berlin.

A. Bucher.

Kurze hochdeutsche Sprachlehre von H. Krause, Director der Grossen Stadtschule zu Rostock. 3. verbesserte Auflage. Stade. Fr. Steudel sen., 1866.

Ueber dieses Buch können wir uns kurz fassen. Es besitzt den unbestreitbaren Vorzug, dass es, für Norddeutsche bestimmt, zuweilen (unserer Meinung nach nicht oft genug) auf das Plattdeutsche Bezug nimmt und den

an Letzteres gewöhnten Schüler auf die Unterschiede desselben vom Hochdeutschen aufmerksam macht. Im Uebrigen ist zu bemerken, dass es systematisch, nicht methodisch geordnet ist, eine Weise der Anordnung, der wir bei einer Schulgrammatik niemals zustimmen können, es wäre denn, dass sie in Gestalt eines ganz kurzen Repetir-Büchleins aufträte, was bei der vorliegenden nicht der Fall ist. Endlich haben wir ein Curiosum zu berichten, das uns der Mühe überhebt, weiter auf Einzelheiten einzugehen. Auf S. 29 steht als Beispiel vom Gebrauche des „hinweisenden" der, die, das: Die Männer, deren Andenken uns theuer ist. Als Seitenstück dazu finden wir auf S. 30 unter den Beispielsätzen zum „beziehenden" der, die, das: Viel Aussätzige waren in Israel, und derer (jetzt: deren) keiner ward gereinigt. In einer dritten, verbesserten Auflage!

Dr. Marthe.

Das Latein auf der Realschule. Zwei Gutachten (1859 und 1864) von Dr. H. Wendt. Rostock, Stiller'sche Hofbuchhandlung, 1865.

Die vielbestrittene Frage des lateinischen Unterrichts auf der Realschule berührt die Interessen und Tendenzen, welche das Archiv vertritt, zu nahe, als dass es nicht erlaubt sein sollte, in demselben von literarischen Erscheinungen Notiz zu nehmen, welche sich in dem einen oder dem andern Sinne mit Lösung derselben beschäftigen. Andrerseits jedoch ist für eine der Wichtigkeit der Sache angemessene, ausführliche Erörterung jener Frage. das enggebaute kritische Hinterhaus des Archivs nicht der geeignete Ort. Wir tragen daher zwar kein Bedenken, die unter obigem Titel erschienene Broschüre hier in Fach und Reihe zu stellen, enthalten uns aber einer Kritik der in ihr verflochtenen Sache.

Der Verfasser tritt warm, scharf und lebendig für das Latein ein. „Aller Jugendunterricht, bis etwa zum Eintritt der Pubertätsperiode, hat für Alle die Eine ungetheilte Aufgabe der Weckung und Uebung der geistigen Kräfte mittelst der allgemein bildenden Disciplinen, gemäss dem Bildungsideale der Zeit: erst mit dem angegebenen Zeitpunkte beginnt die specielle Vorbereitung auf den künftigen Beruf." Das Latein nimmt unter den allgemein bildenden Disciplinen die erste Stelle ein; Gymnasium und Realschule müssen darum in ihrem Ausgange eins sein; erst nach Tertia scheiden sich ihre Wege; auf dem gemeinsamen Unterbau der untern Klassen erhebt sich einerseits ein zweijähriger Realcursus (hierauf reducirt sich die ganze eigentliche Realschule), andrerseits der Cursus der gymnasialen Oberklassen. Der Verfasser schaut nicht das Odium, dass seine Vorschläge „Manchem als eine befremdliche Rückkehr zu einem längst überwundenen Standpunkt erscheinen mögen, sondern entwickelt tapfer die Consequenzen, die sich daraus binsichtlich der Lehrgegenstände in den unteren Klassen ergeben. Alle seine Erwägungen beherrscht der Gedanke, dass zur Grundlegung einer boheren, über das Niveau der Volksschule hinausreichenden Jugendbildung das Latein unentbehrlich ist, und man kann ihm zugeben, dass die Argumente, die er für letzteres in's Gefecht führt, ohne neu und erschöpfend zu sein, doch frisch, klar und bündig vorgetragen werden. Die oben bezeichneten reformatorischen Vorschläge sind in dem ersten Gutachten niedergelegt, das bei Gelegenheit einer beabsichtigten Umgestaltung der Rostocker Realschule im Jahre 1859 eingereicht wurde. Aus dem zweiten ergiebt sich, dass die Reform zum Theil nach den Wünschen des Verfassers Combination der untern Klassen bis Unterquarta) in's Leben getreten ist, dass sie aber mannigfache Angriffe zu bestehen gehabt hat. Er versucht also hier, einestheils sie zu rechtfertigen, anderntheils zur Fortführung der

selben im Sinne seines ersten Gutachtens anzuspornen. In letzterer Bezie hung namentlich befürwortet er die bis dahin unterbliebene Einführung des Lateins in die Realklassen jenseits Quarta, wobei er seine im ersten Gutachten angestellten Erörterungen hauptsächlich durch Anführung von Au toritäten zu ergänzen weiss. Beide Gutachten enthalten nicht nur in der von ihnen behandelten Capitalfrage, sondern überhaupt in Sachen der Realschule für Freund und Feind Beherzigenswerthes. Dr. Marthe.

Jean Paul Friedrich Richter als Pädagoge, nebst einer Auswahl pädagogischer Kernstellen aus Jean Paul's Werken. Leh-rern und Erziehern dargeboten von G. Wirth. Brandenburg, Ad. Müller, 1865.

Wenngleich dieses Büchlein auf einen weitern Leserkreis berechnet ist, als der des Archivs zu sein pflegt, so darf es doch seiner trefflichen Tendenz wegen auch hier auf Beachtung Anspruch machen. Jean Paul's Schriften sind eine unerschöpfliche Fundgrube von Geist, Gemüth und Phantasie nährenden Gedanken, nur schade, dass sie mehr oder weniger gleich rohen Diamanten ohne Fassung daliegen. In Jean Paul pulsirt ferner eine starke pädagogische Ader. Mit Vorliebe schildert er, bald ernst, bald launig, die Freuden und Leiden des Lehrerberufs; ihn begeistert der Gedanke eines pädagogischen Romans, der freilich in der unsichtbaren Loge nur unvollkommen zur Ausführung gelangt; er giebt endlich in der Levana eine nach seinem Begriff vollständige Erziehlehre. Mit wie warmem Herzen ist diese geschrieben, mit welch innigem, geistreichem, liebevollem Verständniss der Kindesseele! Nur schade, dass auch hier das blendende Flimmern und Funkeln geistreicher Metaphern, originelster Bilder den Leser unserer Zeit allzusehr stört und zu ruhigem Genuss kaum gelangen lässt! Aus diesem Schatze aber nur die Körner reinen Goldes abzuheben und übersichtlich zusammenzulegen ist ein verdienstvolles Werk, welchem herzlicher Dank gebührt. Wir zollen ibn dem Herausgeber obigen Büchleins, dem wir auch dann den Dank nicht vorenthalten würden, wenn er noch mehr gesichtet und folglich noch weniger von den edlen Früchten des reichen Jean Paulschen Gemüths uns dargereicht hätte. Der „Auswahl pädagogischer Kernstellen" geht die erste Hälfte des Büchleins ausfüllend eine Lebensgeschichte Jean Paul's voran, die mit Recht ausführlicher bei seiner Kindheit, sodann bei seinem Wirken als Lehrer in Schwarzenbach verweilt. Dieser Lebensabriss ist zum Verstehen der so eigenthümlichen Persönlichkeit Jean Paul's genügend und wird den Lesern, denen das Buch hauptsächlich zugedacht ist, willkommen sein. Dr. Marthe.

Memorir- und Repetitionsstoff aus der französischen Grammatik. Zusammengestellt von Dr. Christian Vogel, Director der Lehr- und Erziehungsanstalt zu Greiz im Voigtland. Erster Theil: Formenlehre.

Der Herr Verfasser geht von der Meinung aus, dass bei gediegenem Unterricht, allerdings wenn angebracht mit möglichster Bezugnahme auf die alten, die neuern Sprachen mit demselben Nutzen für den Schüler zu betreiben sind, um ihn in seiner Ausbildung, falls er nicht eine academische Laufbahn einschlagen will, ebenso weit zu fördern, als es überhaupt durch die altclassischen Sprachen geschieht."

Wir erfahren aus der Vorrede noch, dass die vom Herrn Verfasser geleitete Anstalt ausser vier Elementarclassen und einer Progymnasialclasse bis jetzt nur aus Realclassen besteht, in welchen letzteren das Lateinische nur deswegen obligatorisch gelehrt wird, weil in jetziger Zeit der Geschäftsmann und Kaufmann einiger Kenntniss desselben nicht entbehren kann und darf. Was die neuern Sprachen betrifft, sagt der Verf., so mache ich mich verbindlich, durch meinen Unterricht in denselben meine Schüler in ihrer allgemeinen Ausbildung ebensoweit zu bringen, als jeder Lehrer der altelassischen Sprachen es mit seinem Lehrobjecte vermag; natürlich basire ich deshalb durchaus auf Grammatik und verdamme jedes oberflächliche Treiben, wozu uns besonders solche Metboden, durch die man innerhalb 6 Monaten, ja sogar in 24 Stunden eine Sprache zu erlernen im Stande sein soll, verleiten können und müssen."

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Obwohl das Vorstehende eigentlich mit dem vorliegenden Buch wenig zu schaffen hat, so glaubte ich es dennoch nicht unterdrücken zu dürfen. Der Verf. hat nun, um im Unterrichte das Möglichste zu erzielen, „sowohl für die englischen wie für die französischen Stunden einen Memorirstoff zusammengestellt, der neben und mit dem sonst noch gebrauchten Uebungsbuch vom Schüler benutzt wird." Welches dies Uebungsbuch ist und ob sich vorliegendes Buch (wie doch zu erwarten wäre) demselben genau anschliesst, erfahren wir nicht; doch scheint dasselbe wenigstens keine Elementargrammatik, sondern nur ein Uebersetzungsbuch zu sein, denn der Verf. will die für die jedesmalige Stunde durchzunehmenden Regeln des Memorirstoffes nach seiner Aufstellung mit den Schülern ausführlich behandeln.

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Ein mehrjähriger Gebrauch an den verschiedenen Unterrichtsanstalten hat dem Verf. die Ueberzeugung geliefert, dass die betreffenden Bücher wirklich brauchbare Hülfsmittel sind, die viel dazu beitragen, dass der Unterricht in den neuern Sprachen mehr dem der alten Sprachen gleichkommt, dasselbe wie dieser erreicht, und besonders an jener Oberflächlichkeit verliert, die ihm leider durch manche unserer jetzigen Lehrbücher auch ohne Absicht des Lehrers nur zu oft aufgeprägt wird."

Der zweite Theil, die Orthographie und Syntax behandelnd, soll später nachfolgen. Ist vielleicht schon geschehen?

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Wenden wir uns nun zu dem Buche selbst.

12. Alphabet, Accente und Artikel, anderthalb Seiten umfassend, bieten nichts Bemerkenswerthes.

§ 12 — 36 behandelt die Genusregeln erst nach der Bedeutung der Hauptwörter, dann nach ihrer Endung, mit einigen Beispielen und keineswegs erschöpfenden Ausnahmen. Wenn der Schuler § 13 lernt: Männlich sind die Hauptwörter, welche männliche Wesen bezeichnen, und § 14: Männlich sind die Namen der Tage, Monate und Jahreszeiten, so wären einige Ausnahmen hier durchaus nicht überflüssig gewesen z. B. la sentinelle, la dupe, la recrue, la Saint-Jean, la Saint-Michel, la mi-carême etc. Die beiden ersteren finden sich freilich an anderen Stellen, § 50. Noch misslicher ist der Versuch, nach den Endungen das Genus der französischen Hauptwörter (wie es die characteristischen, wesentlich verschiedenen lateinischen Endungen erlauben) zu bestimmen; ein Versuch, dies durchzuführen, war stets vergeblich. Daher denn solche unbestimmte Regeln: die meisten Hauptwörter etc. § 25, § 28, § 30; viele Hauptwörter § 32 etc. Dann sind Regeln und Ausnahmen so wenig erschöpfend, dass ganz bekannte, dem Schüler häufig vorkommende Wörter vermisst werden: Le vice, la façon, la raison, la chanson, l'intérieur etc. Für eine Unzahl Wörter würde er vergeblich selbst nach der betreffenden Regel suchen z. B. soif, clef, voix, vis, part, tour, cour, forêt, nuit, mort, loi, foi, peau, eau, service etc. etc. Was nützen nun, fragen wir, solche Genusregeln?

§ 3750 behandeln die Ableitung weiblicher Hauptwörter von männ

lichen, bei solchen, dle lebende Wesen bezeichnen. Auch diese Paragraphen haben viele Lücken.

§ 51 führt 18 gleichlautende Substantiva auf, die bei verschiedenem Geschlechte verschiedene Bedeutung haben. Dass der Hr. Verf. hier einige Wörter ausgeschieden hat, mag seinen Grund haben; doch souris hätte wohl mit aufgeführt werden können.

§ 53 die Pluralbildung der Substantive. § 57 und § 58 vermisse ich (da die Regeln wohl vollständig sein wollen): bocal, nopal. pal,

plumail. § 76 88 die Bildung des Femininums der Adjective ist, wenn auch im Allgemeinen auf die bekanntesten Eigenschaftswörter Rücksicht nehmend. in der Fassung der Regeln mit mancher Unvollständigkeit behaftet.

In dem Capitel der Fürwörter ist mir die Eintheilung in bestimmte und unbestimmte Relativpronomen aufgefallen: qui, lequel, welcher-qui, quoi, was. Das Capitel von den Verben, §-143 263, behandelt ausführlich: avoir, être und die vier Conjugationen (er, ir, oir, re). Die Theilung aim-erai, aim-eras etc., fin-issais, fin-issent (Prés.) etc. möchte wohl nicht geeignet sein, den Schüler fest mit den Verbendungen vertraut zu machen; mindestens wird ihm die Sache unnütz erschwert, wenn er für das Futur und Imparfait z. B. die Endungen in jeder Conjugation besonders zu lernen hat Es stimmt dies auch nicht mit der vom Verf. angegebenen Ableitung der Zeiten (§ 162). Die Ableitung von je reçoive aus recevant, indem man evant in oive verwandelt," (§ 165) ist seltsam. Der Verf. conjugirt nun das Passivum (§ 170 171) und das reflexive Zeitwort se tromper

(§ 172).

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Es folgen dann eine Reihe Verben, die im Französischen reflexiv, es im Deutschen aber nicht sind, so wie solche, die im Deutschen reflexiv, es im Französischen aber nicht sind.

§ 175 behandelt das unpersönliche Verb neiger, und die §§ 176 - 203 geben die Stammzeiten und die Unregelmässigkeiten der Ableitung der unregelmässigen Verben.

$ 264 280 behandeln das Adverb, die Bildung und Steigerung desselben, eine Zahl Adverbien der Zeit, des Ortes, der Menge, der Verglei chung, der Ordnung, der Bejahung, der Verneinung, der Frage.

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Die § 281 288 geben die Präpositionen, die Conjunctionen (hier sind die, welche den Conjunctiv erfordern, von denen geschieden, die den Indicativ nach sich haben) und die Interjectionen.

Der in vorliegendem Buche gesammelte Memorir- und Repetitionsstoff ist auf 288 Paragraphen oder 80 Seiten vertheilt, und ist gewissermassen ein Auszug aus einer systematischen Grammatik. Knebel z. B. braucht in seiner Grammatik für die Formlehre nur 70 Seiten, doch was bieten diese nach Form und Inhalt dieser Zusammenstellung gegenüber! Ich glaube kaum. dass irgend ein Lehrer sich entschliessen wird, eine gute Schulgrammatik mit diesem Buche zu vertauschen; soll dasselbe aber neben einer Gramma tik zur Repetition gebraucht werden, so scheint mir der Nutzen sehr zweifelhaft, wenn der grammatische Repetitionsstoff sich nicht der gebrauchten Grammatik eng anschliesst und wenigstens auf die Hälfte des zur Verwendung gekommenen Raumes zusammengedrängt wird. Wenn zur Repetition der beiden Hülfsverben und der vier regelmässigen Conjugationen 24 Seiten verbraucht werden, so ist dies jedenfalls zu viel.

Eine empfindliche Lücke, die ein solches Buch nicht haben darf, muss ich zum Schluss noch erwähnen. Es ist in demselben auch nicht mit einem Wort der Aussprache Erwähnung gethan. In einzelnen Fällen musste sogar darauf Bedacht genommen werden: Wie sprechen die Schüler ai in den einzelnen Formen von aimer? wie j'acquiers, faisons, parlerai, gisons etc. die vielen Substantive gar nicht zu gedenken.

Dr. Muret.

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