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1605 daz er so wol gewåfent was.

vil schîre ime ouch zehelfen quam Daclym ein rîter lobesam,

der was mit Alexandrô dare comen; der stunt ime ze grôzen fromen, 1610 dâ er was bestanden

von sînen vianden,

sîn swert daz, hêter bare
unde hûb sih ŷlende dare.
der hiv umbe sih

1615 einem helede gelîch.

des danctime sint Alexander.

dô was ouh ein ander, ein rîter, der hîz Jûbâl, der sih ungerne verhal, 1620 svâ iz in di nôt ginc.

der was ein edele jungelinc;
der was in andre sîte

in dem selben strîte
mit den zvein herzogen.

1625 sîn svert hêter irzogen.

der quam gedrungen dar zuo
unde wolde Alexandrô

in den hals slân einen slach,
dâ er in blôz sach.

1630 Daclym wart der êrre
unde lôste sînen hêrre.

er slûc Jûbâle

zô dem selben mâle

obene von den zenden

1635 nidene durh di lenden

unde machete zvêne halbe man;
vil michil lob er des gwan.

Daclym der ellenthafte man
vil schîre er dô nam

1640 den helm mit sîner hant,

1605 Daß er so wohl gewaffnet war.
In Eil' ihm auch zu helfen kam
Daclym ein Ritter lobesam,

Der mit Alexander war gekommen ;
Der war ihm jezt zu großem Frommen,

1610 Da er so bedrängt war -

Von seiner Feinde Schaar.

Sein Schwert zog aus der Scheiden
Der Held und eilte ihm zu der Seiten
Und er führte mächtige Streich'
1615 Einem wahren Helden gleich;

Das dankte ihm seitdem Alexander.
Da war auch noch ein andrer,
Ein Ritter, welcher Jubal hieß,
Der ungern nur sich halten ließ

1620 Da, wo's ging in die Noth; fürwahı,
Ein edler Jüngling dieser war,
Der auf der andern Seite

In diesem harten Streite
Stand mit den zwei Herzogen.

1625 Sein Schwert hatt' er gezogen,
Der drängete fich dicht heran

Und rannte Alexandern an,

Wollt' in den Hals ihn treffen da,
Als er den Hals entblößet sah.
1630 Doch Daclym kam ihm noch zuvor
Und schüßte seinen Herrn davor.
Dieser schlug den Jubal gleich
Mit einem einz'gen Streich
Durch Zähne, Haupt und Glieder
1635 Bis durch die Lenden nieder

Und machte so zwei halbe Mann ;
Dadurch er großes Lob gewann.
Daclym der heldenhafte Mann
Nahm wieder in der Eile dann

1640 Den Helm vom Boden mit der Hand,

Alexandro er in ûf bant.

sin houbit was ime verschellet,
dà er nider was gevellet,

von den michelen slagen; 1645 ih wil iu wêrlichen sagen,

er nerwîlt sih niwit sîner rede;
ime wâren zebluwen sîne lide.
des wart Daclym innen

unde rief mit hôer stimmen:
1650 „Alexander, hêrre kunine,
gedenket hûte an iuwer tugint
unde manet ûwer gesellen,
daz si diz here irschellen,
wandir ein tûre knecht sît.

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1655 nu reget daz swert, des ist zît.“
Dô Alexander wart lôs,
dô spranc er ûf sîn ros;
sîn gebære daz was eislich,
sîn ougen wâren freislich;

1660 dar umbe vorhte in manic man.
dô er z'ime selbin wider quam,

dô hêter michelen zorn;

sîn ros nam er mit den sporn
unde sagite Daclyme danc

1665 unde frumete manigen svertis svanc
undir daz, here, daz, dâ was;
daz, slûch er nider alsein gras.
di menige was vil grôz,

di er irslûch unde irschôz. 1670 unzallich wâre uns ze sagen umbe di dâ lâgen irslagen, Persen unde Criechen

sunder gewunten unde siechen; dâ was weinen unde clagen. 1675 von einen volcwîge hôre wir sagen der ûf Wulpinwerde gescach,

Und auf des Königs Haupt ihn band.
Sein Haupt war ihm zerschellet,

Da er zur Erde gefället

War von dem harten Schlagen;

1645 Dies kann als Wahrheit ich euch sagen,
Kaum konnt die Sprach' er finden wieder;
Zerbläuet waren seine Glieder.

Des Königs Noth sah Daclym an,
Mit lauter Stimme er begann:
1650 Herr König Alexander, heut
Gedenket eurer Tapferkeit,
Mahnet eure Gesellen,

Daß ste dieses Heer zerschellen,
Da ihr ein guter Ritter seid.

1655 Nun regt das Schwert, 's ist rechte Zeit."
Kaum war Alexander wieder los,
Da sprang alsbald er auf sein Roß;
Ein Schrecken Aller zeigt er sich,
Die Augen rollten fürchterlich;

1660 Gar Manchem er den Muth benahm.
Da zu sich selbst er wieder kam,
Ergriff ihn fürchterlicher Zorn,

Und seinem Roß gab er den Sporn;
Mit Danke sah er Daclym an,

1665 Zu manchem Streich das Schwert er schwang.

Des Feindes Heer von seinem Schlag

Wie Gras gemäht darnieder lag.
Die Menge derer war sehr groß,
Die er erschlug und nieder schoß,

1670 Unendlich wäre es uns zu sagen,
Die da all' erschlagen lagen

Von Persern hier und dort von Griechen,
Dazu die Wunden und die Siechen.
Da war ein Weinen und ein Klagen.

1675 Von einem Volkskampf hörten wir wohl sagen,
Der auf dem Wulpensand geschah,

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dår Hilden vater tôt lach

inzvischen Hagenen unde Waten;

der ne mohte sih hi zô niht gegaten.

1680 Herwich unde Wolfwîn

ne mohten ime niwit gelîch sîn

noh nehein man ander,

also freislich was Alexander. man sagit von gûten knehten, 1685 di wol getorsten vechten, in der Troiêre liede, é der sturm geschiede, Achilles unde Hector, Ajax unde Nestor, 1690 di manic tûsint irslûgen

unde ouh scarfe gêre trûgen :

iz ne mohte undir in allen
ze Alexandrô niht ⚫gevallen.

Pynchûn was ein grêbe genant,
1695 der fûrte den vanen an der hant,
den er Alexandrô abe brach,
dô in Mennes der nider stach.
dô in Alexander hête irkorn,

er rûrte daz ros mit den sporn,

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1700 in gagen den grâben er reit;

er sprah: „daz, was michil kintheit; daz, mîn vane ie quam an dîner hant, daz sol dir werden noch gewant

ze leide unde ze rûwen.

1705 des machtu mir getrûwen."
der grâbe, dô erz gehôrte,
Alexandrô er antworte.

er sprah: „nu varet scône,
daz û mîn trehtîn lône.

1710 daz ih fôren ûweren vanen,
daz, sol û werden zebanen.

mûzih behalden mînen leben,

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