Page images
PDF
EPUB

des Heeres (3047-3190). Großer Jammer allüberall bis auf die Kindlein in den Wiegen, Mond und Sonne wollen nicht scheinen; Darius in seinem Saale, troftlos zur Erde geworfen, bittre Klagerede und Selbstbeschuldigung, herber Spott über Frau Fortuna; zur Ruhe gekommen, richtet er an den Sieger einen Brief, übergibt sich ihm und zeigt ihm, warnend vor Hochmuth, sein eignes Unglück; man räth dem Al., daß er das Anerbieten annehme; Al. weist die Unterhandlung mit dem Machtlosen ab, er möge immerhin den Kampf noch einmal versuchen (3191–3370). Darauf läßt er die Lodten bestatten und die Verwundeten pflegen; den Winter verweilt er in des Xerres Palast, will ihn zerstören, seine Freunde halten ihn ab; beim Graben der Gräber findet man versteckte Schäße, auch einen herrlichen Sarg von Glas, in dem man den Todten sah, Evilmerodach, Schach in Babylon; auch finden sle in einer Festung viele verstümmelte Gefangene, Al., von Mitleid ergriffen, entläßt sie mit reichen Geschenken (3371-3430). Darius schreibt an Porus einen kläglichen Brief um Hülfe und tadelt ihn, daß er seinem Rufe nicht gefolgt sei (2769 ff. hat Porus um Hülfe gebeten); er verspricht ihm dafür große Schäße, 80,000 Frauen; Porus verspricht schnelle Hülfe (3431 --3526). Al. bricht nach Caspen Porten auf, wo der neue Kampf beginnen foll; aber 2 Satrapen, Bysan und Arbazan, ermorden den Darius in seinem Palaft, Darius schwört ihnenRache von Alexander (3527---3604). Al. erfährt den Mord, als er über den Strage zieht, eilt hin, findet den König sterbend, beklagt ihn innig,

Dar. wird erquickt von der milden Rede, empfiehlt ihm seine Tochter zum Weibe und stirbt; Al. bestattet ihn feierlich; dann läßt er sich, huldigen und macht bekannt, daß er die Mördec erhöhen wolle; diese stellen sich und werden am Galgen erhöht; „man soll dem ungetreuen Mann nicht irgend eine Treu erzeigen" sagt er (3605 -3826). Aleranders Hochzeit mit Roranje; königlich ließ er die Hochzeit in Persten und Griechenland herrichten (3827-3904). Kampf mit Porus; ein Bote meldet den Anzug des Inderkönigs; Al. entgegen; Ungemach der Gegend und Jahreszeit, die Sonne bei Tag, die Drachen bei Nacht; die Seinigen begehren nach Hause; Al. redet zu ihnen: er habe Alles gethan, nicht ste; sie möchten die Schande bedenken, übrigens wolle er sie nicht halten; das Heer schämt sich; sie ziehen nach Indien; unterwegs kommt ein Brief des Porus voll Hohn; Al. weist ihn derb zurück und tadelt sein unwürdiges Schelten, so daß Porus den Brief bereut; Kampf; Mohren, Elefanten (wunderbare Beschreibung); Al. läßt Kämpfer von Erz bilden, die glühend gemacht werden; nach langem furchtbaren Morden schlägt Al. den Zweikampf vor; Porus fällt; nochmaliger Kampf; Alerander stegt; die Todten werden begraben; feierliche Bestattung des Porus (3905-4586). Ale= randers Zug nach Schthien; Al. zieht in das Land Occidratis, ein heißes Land, die Leute nackt, ohne Wohnung; sie melden ihm, daß er bei ihnen nichts finde; Al. antwortet gnädig, kommt und fragt nach ihrer Lebensweise; erstaunt über ihre Bedürfnißlostgkeit, läßt er sie um eine Gnade bitten; ste verlangen Un

fterblichkeit; er bekennt beschämt und unwillig sein Unvermögen; warum er denn so viel Lärm mache, fragen ste, da er doch sterben müsse? Das sei ihm so aner= schaffen von des Obersten Gewalt, gibt er fest zur Antwort; er müsse thun, wozu er getrieben werde; er vers abschiedet sich, zieht weiter, bis er kommt an der Welt Ende; da schreibt er in Schwermuth an seine Mutter und seinen Lehrer (4587-4752).

II.

Alexanders Brief an Olympias und Ariftoteles. (4753-6437).

Alexander schreibt: mein Herz gibt mir ein, dir, liebe Mutter, zu schreiben, wie es mir ergangen; nach Bestegung des Darius und Porus zog ich nach Caspen Porten; wir kamen an einen Fluß, der war bitter, wie Galle; jenseits eine Meile war eine schöne Stadt Barbaras; 27 Ritter, die durch den Fluß wollten, wurden von Krokodillen verschlungen; plöglich war das Wasser füß, wir schlugen freudig die Zelte auf; in der Nacht schrecklicher Kampf mit Gewürme, Skorpionen, Löwen, Ebern, Elefanten, schrecklichen Schlangen, Leuten wie Teufel und Affen; wir brannten den Wald nieder; ein gräßliches Thier, wie ein Hirsch, mit drei Hörnern, das über 50 Mann zertrat und 36 erschlug; in der nächsten Nacht kamen Füchse, die die Leichname fraßen, Fliegen, wie Fledermäuse und Lauben, mit Menschenzähnen (4753-4902). Von da kamen wir in das Land Acia, da ging es uns gut; aber in einem Walde, wo herrliches Obst wuchs, wurden 24 von den Giganden erschlagen, deren aber auch 34 blieben (4903-4945). Nach 3 Tagen lagerten wir auf einem breiten Felde, in dem nahen Walde wuchsen frühmorgens Bäume auf bis zur neunten Stunde mit herrlicher Frucht, doch wurde,

wer davon brechen wollte, von unsichtbaren Händen jämmerlich zerbläut; auch waren herrliche Vöglein da, denen keiner etwas anthun durfte; ein Baum ohne Laub und Frucht, darauf der Vogel Phönir (4946–5003). Am Meere hinziehend kamen wir in einen herrlichen Wald und fanden da im Schatten lebend die herrlichften Blumenmädchen; mit ihnen vermählt lebten wir in Wonne, bis der Sommer hinabging und die Blumenmädchen starben (5004-5205). Wir kamen, traurig von dannen ziehend, zu einer herrlichen Feste; aber ein gräßlicher Mann mit Borstenbaaren wehrte uns den Zutritt; durch ein Mägdlein suchte ich ihn zu fangen („ich wollte daraus inne werden, ob einen Mann ich fänd' auf Erden, den des Weibes Minnen nicht brächte ganz von Sinnen"), er eilte mit ihr davon, wir aber nahmen ihn gefangen und ließen ihn verbrennen (5206-5257). Auf einem Berg stand ein herrlicher Palast von Edelstein, goldne Ketten hingen herab in das klare Wasser, das unten floß, 2000 Stufen von Saphir führten hinauf; oben kam ich in eine goldne Kapelle, drin stand ein Bett von Gold und Edelstein, von einer goldnen Weinrebe umfangen und Trauben von Edelstein; ein wunderschöner alter Mann lag auf dem Bette; ich neigte mich vor ihm und stieg wieder hinab (5258 5319). Nach 3 Tagen kamen wir ins Land Brasiacus; rohe Fischhäute sandte uns der König, gefleckt, wie Leopardenfell (5320-5335). Dankend zog ich ans Ende der Welt (wo der Welt Abgrund steht und sich herum der Himmel dreht, wie um die Achse ein Rad"); in dem Meere hörte ich griechische Sprache, zwanzig der Meini

[ocr errors]
« PreviousContinue »