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1) Marryat, The Children of the new Forest, herausgegeben und erklärt von G. Wolpert.

2) Irving, Tales of the Alhambra, herausgegeben und erklärt von H. Wernekke.

3) Shakespeare, Macbeth, erklärt von E. Penner.

Renger, 1887.

Leipzig,

Die drei uns vorliegenden neuen Bände der Rengerschen Schulbibliothek schliefsen sich in jeder Hinsicht den bereits erschienenen und von der Kritik empfohlenen würdig an. Die Marryat-Ausgabe bietet selbstverständlich nicht den ganzen historischen Roman des gechätzten und bei den Lernenden so beliebten Schriftstellers; der Herausgeber G. Wolpert hat verschiedene Episoden weglassen müssen, um den vorgeschriebenen Umfang nicht zu überschreiten. Auch so kommt uns aber das Bändchen etwas dickleibig für eine Qbertertia oder Untersekunda vor, besonders da dem Schüler nur wenig Übersetzungshilfen gegeben sind. In dieser Beziehung hat der Bearbeiter der Alhambra-Erzählungen, Dir. Wernekke, dem schwierigen Text entsprechend erheblich mehr thun müssen, ohne jedoch allzu viel zu bieten. Den ersten Abschnitt, „The journey", hat Wernekke stark gekürzt und gleich nach demjenigen über Lokalsagen die einzelnen derselben angereiht. Es ist eine erfreuliche und abgerundete Leistung.

Die bedeutendste unter den drei Arbeiten ist unstreitig Penners Macbeth-Ausgabe. Unter dem Text, der nach den berühmten Clarendon Press Series gegeben ist, ohne dafs der Herausgeber sich_berechtigte Änderungen versagt hätte, findet der Schüler nur wenige Erklärungen dunkler Stellen und im Anhang jede nötige historische und sachliche Auskunft. Da dies aber für eine wirklich fruchtbringende Shakespeare-Lektüre unzureichend wäre, so ist ein sehr ausführlicher und mit gröfster Sorgfalt zusammengestellter grammatischer und lexikaler Kommentar vorausgeschickt, welcher über alle Fragen klare und befriedigende Auskunft giebt. Auch eine metrische Abhandlung findet der Schüler zu Anfang des Buches. Diese hätte recht wohl kondensiert werden können, ebenso der Überblick über die Anfänge des Dramas und des englischen Bühnenwesens, sowie die Vorgänger Shakespeares. Jedenfalls wird die Pennersche Ausgabe nicht allein für Prima, sondern auch für Studierende der neueren Sprachen sich vortrefflich eignen. Druck und Ausstattung aller drei Bücher sind tadellos. J. S.

Kugler, Friedrich II.; bearbeitet von Dr. Ph. Hangen. Nr. XVIII der Englischen Übungs-Bibliothek. Dresden, L. S. Ehlermann.

Dies schmucke Bändchen bildet also die 18. Nummer der von der

rühmlichst bekannten Verlagshandlung herausgegebenen Engl. ÜbungsBibliothek, deren vorangegangene 17 Nummern das Vorzüglichste bringen, was unsere reiche Litteratur in dieser Hinsicht darbietet. Sämtliche Nummern sind von demselben Verfasser herausgegeben und bekunden den sicheren Blick des Herrn Herausgebers bei der Auswahl und die wohlgeübte Hand bei der Ausführung. Der Text zu diesem Buche konnte kaum glücklicher gewählt werden. Aus der Feder eines verdienten Historikers, schildert er in knapper, doch erwärmender Form in sieben Kapiteln die weltberühmten Feldzüge Friedrichs des Grofsen während des Siebenjährigen Krieges und ist daher geeignet, den Absichten des Herrn Herausgebers, mit dem gegenwärtigen Bändchen den Versuch zu machen, den Schülern in den Oberklassen höherer Lehranstalten, sowie solchen Personen, welche sich durch Selbstunterricht in der englischen Sprache weiter aus

bilden wollen, eine Anleitung zu geben, deutsche Prosa idiomatisch richtig ins Englische zu übertragen“, nach Form und Inhalt zu entsprechen. Er hat zu diesem Zwecke den Text mit Anmerkungen versehen, welche teils die nötigsten Wörter, teils die Übersetzung ganzer Sätze enthalten, die dem Ursinne durchaus in echt englischem Geiste angepasst sind; auch hat er - aufser einer Karte des Kriegsschauplatzes noch ein vollständiges deutsch-englisches Wörterverzeichnis für den Grundtext beigefügt, das dem Lernenden bedeutende Zeitersparnis dadurch bewirken wird, dafs er wohl nur selten zu einem gröfseren Wörterbuche zu greifen genötigt sein dürfte. Dieser gediegenen Arbeit gegenüber darf daher der Wunsch als berechtigt erscheinen, dafs dieselbe recht viele Anerkennung finden möge. Aug. Boltz.

K. Deutschbein, Kurzgefafste englische Grammatik und Übungsstücke für reifere Schüler. Köthen, O. Schulze, 1887. VIII, 75 u. 104 Seiten. Preis geb. M. 2,30.

Das neue Lehrbuch des vorteilhaft bekannten Grammatikers Deutschbein schliefst sich einerseits im Übungsstoff an des Verfassers IrvingMacaulay-Lesebuch eng an, weil ja der Vokabelschatz vorzugsweise aus den in der Schule gelesenen Schriftstellern zu entnehmen ist; es nimmt andererseits eine Reihe Sprichwörter und Sätze aus der Umgangssprache auf, weil der Wortschatz sich auf zwei Gebieten abzurunden hat, dem des Alltagslebens und dem der Lektüre. Die Auswahl der Einzelsätze diese kann man, mit gütigem Verlaub der Herren Reformer, nie völlig entbehren ist sehr geschickt: im Anfang zur Einprägung der Aussprache nur einsilbige Wörter mit langen und kurzen Vokalen, dann allmählicher Übergang zum Schwereren. Von der vierzehnten Übung ab, also nach wenigen Wochen, findet der Schüler in jeder Lektion zusammenhängende deutsche und englische Gespräche, was den praktischen Gebrauch des Gelernten ungemein fördert. Dafs die Dialoge in tadellosem, echt idiomatischem Englisch verfafst sind, dafür bürgt die langjährige Lehrthätigkeit des Verf. in England selbst; überhaupt verdiente Deutschbeins Vorgehen seitens der Verf. französischer Übungsbücher Nachahmung.

Die Grammatik ist eine vorzügliche und geradezu mustergültige Leistung. Deutschbein hat auf 75 Seiten in aller Kürze zusammengedrängt, was der Gymnasiast im fakultativen Unterricht lernen mufs und der geistigen Reife solcher Schüler entsprechend überall kurz auf historische Entwickelung der grammatischen Erscheinung hingewiesen und an das Französische angeknüpft. Besonders wertvoll für den Unterricht ist der kleine Abschnitt über Etymologie und Lautverschiebung. Die Aussprache hat Deutschbein auf kaum zweieinhalb Seiten mit aller Gründlichkeit nach den Gesetzen der Phonetik erledigen können; die Gruppierung der unregelmäfsig schwachen und der starken Verben ist übersichtlich und historisch richtig.

Ref. hat ein Jahr lang mit Sekundanern Deutschbeins kurzgefalste Grammatik mit unerwartetem Erfolg benutzt und mit zwei Wochenstunden ohne jede Schwierigkeit die beiden ersten Teile von Grammatik und Übungsbuch (§ 1-72, Übung 1-25) in acht Monaten durchgenommen und gründlich wiederholt. Dann ging die Schriftstellerlektüre glatt und rasch von statten. Darum kann er den Kollegen an Gymnasien die Einführung des trefflich geeigneten Lehrbuches nicht warm genug empfehlen. In der zweiten Auflage müssen die Wörterverzeichnisse revidiert werden, da sie zuweilen überflüssige Wiederholungen enthalten (cf. pag. 10 und 11 reason und against; pag. 12 kehren die alten Bekannten experience und body wieder, pag. 13 pleasure, pag. 15 still, pag. 22 isle, drag, pag. 74 torch, pag. 75 steamer und foreigner, pag. 76 tell'; pag. 77 steht fare zwei

mal, ebenso pag. 78 u. 79 phrase und particular etc.); auch findet sich hin und wieder eine Auslassung: pag. 19 fehlt Thorheit, pag. 21 Ufer, pag. 24 Tante, pag. 27 fleet, pag. 37 %. B. etc. Die Revision des Druckes ist sorgfältig, Druckfehler bemerkte Ref. nur pag. 22 occasion statt ā. In der Grammatik fehlt die Form got § 48.

L. Sevin, Elementarbuch der englischen Sprache nach der analytischen Methode. I. Teil. IV u. 110 Seiten. Karlsruhe, Bielefeld, 1888.

Hatte Deutschbein für seine oben besprochene kurzgefafste Grammatik geistig vorgerücktere Schüler etwa Sekundaner im Auge, so wendet sich Ludwig Sevin hier an jene Altersstufe, für welche die instinktive oder die induktive Lehrweise sich eignet. Ein nach den Grundsätzen der an den badischen Gymnasien und Töchterschulen seit etwa zehn Jahren behördlich eingeführten gemäfsigt analytischen Methode verfafstes Lehrbuch giebt es weder für den englischen, noch für den französischen Unterricht.* Gleichwohl hat dieselbe, wie jetzt von früheren Gegnern anerkannt wird, dank einer zeitweiligen Kombination mit der synthetischen Lehrart die Leistungen in den neueren Sprachen in erfreulichster Weise gehoben und jeden Lehrer, der einen ehrlichen Versuch gemacht, mit der anfangs etwas zögernd aufgenommenen Neuerung völlig ausgesöhnt. Selbstverständlich ist diese analytische Methode mit der direkten, natürlichen, oder analytisch-direkten nicht analog. Bei Gelegenheit einer Recension der 3. Auflage der Cialaschen Schulgrammatik hat Ref. in der Ztschr. f. neufranz. Spr. (X, Heft 2) aus dem neuesten Erlafs der badischen Oberschulbehörde einiges Wichtigere mitgeteilt.

Das vorliegende Elementarbuch der englischen Sprache ist der erste Versuch, die Grundsätze jener analytischen Methode für den englischen Unterricht anzuwenden; ein doppelt interessanter Versuch, weil L. Sevin, wie mancher andere, der Neuerung erst beipflichtete, nachdem ihn eine längere und vorsichtige Erprobung von ihren unterrichtlichen Vorzügen überzeugt hatte, und weil er in früheren Jahren eine ganz anders angelegte „Englische Leseschule" mit „Elementargrammatik" herausgegeben hatte.

Der Verf. läfst die Entwickelung der Aussprache Hand in Hand mit den Grundregeln der Grammatik gehen und beginnt in der zweiten Lektion die Formenlehre mit dem Zeitwort. Dadurch wird das mechanische Erlernen geistig fruchtbarer, als wenn der Schüler monatelang die Verbalformen einfach als Vokabeln lernt, ohne ihren Bau zu durchschauen. Selbstverständlich hat Sevin die Regeln aus einigen dem vorausgehenden Lesestück entnommenen Beispielen induktiv abgeleitet und möglichst bündig abgefafst. So gelingt es ihm, in 19 Abschnitten mit zusammen 89 Seiten die Aussprache und die Elemente der Formenlehre darzulegen, sowie mit genügendem englischen und deutschen Übungsstoff zu versehen.

Die Wahl des Übungsstoffes ist geschickt und angemessen. Durchweg aus nationalen Lehrbüchern entnommen, aus dem ,,Reading without tears" oder aus Macmillan, Mavor, Griffey, Barnes, aus Mitchells Geography u. dgl. bietet er dem kindlichen Gemüt, was es bedarf. Einen Ansatz zu einem Gespräch findet man pag. 47; wir hätten eine ausgiebigere Pflege dieses Übungsstoffes gewünscht. Willkommen wird jeder die Sprichwörter heifsen; für einen Mädchenschuldirektor ist es aber nicht galant, das treffende Sprichwort women are best, when they are at rest mit

*Nach Ansicht des Ref. würden Ph. Plattners Lehrbücher, die an mehreren Mädchenschulen mit grofsem Erfolg gebraucht werden, im Anschlufs an die analytische Methode sich für Gymnasien besser eignen als die Grammatik von Ciala. In Mädchenschulen gebraucht man auch den Leitfaden von Th. von Schmitz-Aurbach.

aufgenommen zu haben. Gedichte in einfacher Sprache, aus Infantine Rhymes, von Howitt, Longfellow, Mackay etc. bieten angenehme Abwechselung und passenden Memorierstoff. Enthielten die englischen Stücke nur zusammenhängende Übungen, so sorgen die sich eng daran anschliefsenden deutschen Einzelsätze für vielfache Einübung des auf analytischem Wege gewonnenen Stoffes, während eine weitere Abteilung Aufgaben zur Umformung, Satzbildung u. dgl. stellt. Eine der Hauptforderungen der pädagogischen Neuerer wird dadurch erfüllt. Allein wir glauben, dafs auch ohne die eindringenden Mahnungen dieser Herren jeder verständige Lehrer schon früher derlei Übungen mündlich und schriftlich vornehmen liefs.

Ein Anhang giebt ohne Lautschrift auf drei Seiten eine Lautlehre nebst Vokaldreieck, woran sich eine ausführliche Präparation zu jedem einzelnen Abschnitt anschliefst. Hier hätte durch drei diakritische Zeichen (kurz, lang, Accent) ein Wegfall der meisten Klammern sich ermöglichen lassen. Das einzige, was an dem wirklich vortrefflichen Lehrbuch_auszusetzen wäre, ist die allzugrofse Mannigfaltigkeit des im ersten Lesestück sich darbietenden Lernstoffs, ein Vorwurf, der bekanntlich auch Plattner gemacht wurde und die Herausgabe einer Vorstufe zum Elementarbuch veranlafst hat. In The Fox and the Grapes bringt Sevin nicht ausschliesslich die Laute a und ă in ihren verschiedenen Schreibungen, das verlangt auch niemand; aber es hätte sich wohl vermeiden lassen, sofort im ersten Lesestück dem Anfänger dreierlei und o, ferner u, ea, ee, ou, oo, die beiden th, wh, gh, w, j, ch vorzuführen. Ein paar Sätzlein für die ersten zwei bis drei Seiten, wie W. Ricken in seinem französischen Elementarbuch, oder Deutschbein im Macaulay-IrvingLesebuch sie zusammengestellt, würden dem Lehrenden wie dem Lernenden die Aufgabe erleichtert und dem Verfasser auch von Gegnern der Methode Anerkennung eingebracht haben. Freilich hätten dann die Reformer und die analytischen Puristen dieses Verfahren als banausisch verurteilt.

Histoire des anciens Germains, racontée à la jeunesse d'après les récits des auteurs latins et grecs etc. par F. J. Mampell. I. Teil. Strafsburg, Heitz, 1888. 97 Seiten.

Sollen unsere Schulen Männer heranbilden, welche die Gegenwart zu verstehen und den heutigen Verkehrsverhältnissen sich anzupassen im stande sind, so mufs die Unterweisung in den lebenden Sprachen ihnen nicht blofs die Mittel näher bringen, mit den Nachbarvölkern sich zu verständigen, sondern als Gesinnungsunterricht" sie in Geschichte, Leben und Anschauungen der betreffenden Nationen einführen. Dann sollten im französischen Unterricht ausschliefslich französische Stoffe zur sprachlichen Bearbeitung gelangen, und darum könnte der immer noch beliebte Charles XII trotz aller sprachlichen Vorzüge allmählich dem halbvergessenen Télémaque folgen.

Abgesehen von diesem grundsätzlichen Standpunkt, der übrigens wie Wingeraths Lesebücher zeigen noch sehr einflussreiche Gegner besitzt, verdient das uns vorgelegte Lehrbuch von Mampell alle Anerkennung. Die Freunde der Konzentration des Unterrichts werden seine aus französischen Übersetzungen zu Plutarch, Cäsar, Cassius Dio, Tacitus und Sidonius Apollinaris mit Geschick und Geschmack zusammengestellte Geschichte der alten Germanen bis zum Tode des Armin mit Freude begrüfsen. Denn das Französische ist mit Ausnahme einer Stelle (Schlufs von § 7) flüssig und tadellos und die schlichte Schreibweise der Fassung der Unter- und Mittelstufe entsprechend. Auch die Einteilung in Kapitel und Paragraphen ist praktisch. Im Anhang findet der Lernende eine für seine Bedürfnisse ausreichende Präparation. Zu § 6

=

fehlt de plus überdies, ferner ist dort ne-guère wenig angegeben, während ne-guère que fast nur anzugeben war. Die § 16 vorkommenden Ubier erklärt erst die Präparation zu § 29; aussi deshalb ist kein Adverb (§ 3); die Redensart tout entier au soin de wird § 65 vermifst, wo auch grele einen Gravis statt des Circumflex hat; § 86 fehlt encore = wieder; zwischen pair gleich und aller de pair: gleich sein, hätte die Redensart de pair: nebeneinander Platz verdient. Da der Druck auch korrekt ist (Druckf. nur pag. 16 u. 58), so verdient Mampells Büchlein in jeder Hinsicht empfohlen zu werden.

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Offenburg i. B.

Zeitschriftenschau.

Joseph Sarrazin.

Studi di Filologia Romanza pubblicati da Ernesto Monaci. Fasc. 3. 1885, Roma, Torino, Firenze. P. 335-452 (Schlufs von Vol. I).

P. 335-402 L. Biadene, Las rasos de trobar e lo Donatz proensals secondo la lezione del ms. Landau. Text p. 355-393, das übrige Einleitung und Anmerkungen. Wertvoller Beitrag, enthält u. a. den festen Nachweis, dafs der Donat von Ugo Faidit ist, auch den einer italienischen Übersetzung dieses letzteren, sowie auch der Rasos in der bibl. Laurenziana 1812, verzeichnet als Grammatica della lingua provenzale di Benedetto Varchi autografa e inedita, früher Lord Ashburnham gehörige Handschrift. P. 403-405 E. Teza, Note portoghesi, da una lettera al direttore. Zu dem Corpo diplomatico portuguez, welches die Akademie in Lissabon erscheinen läfst. Orthographisches: in echt portugiesischer Weise giebt es arge Entstellungen, wie socresto sequestro, Frenes = Farnese u. s. W. P. 407-424 Cesare de Lollis, Dei raddoppiamenti postonici. Eine fleifsige Zusammenstellung von Beispielen, indem der Verf. bescheiden zugiebt, eine noch so wenig, fast gar nicht beleuchtete Thatsache nicht gleich aufklären zu können. Die wesentliche Ursache erkennt er wohl mit Recht in dem unmittelbar vorhergehenden scharfen Tone, verbunden mit Kürze des Vokals. Ich vermisse hier die Bemerkung, dass letzteres nicht immer der Fall ist; vgl. meine Ital. Sprachl. p. 27 (überhaupt wird die Frage nach Länge und Kürze der Vokale in den Grammatiken des Italienischen und der romanischen Sprachen zu sehr vernachlässigt, weil man sich tröstet: die Dichter scheiden nicht zwischen lang und kurz in Verwendung der Silben). Auch sonst, zum Teil nebenbei, kommt bei dem Verfasser für die Grammatik Wichtiges mit zur Sprache. Hierher rechne ich, was p. 416 steht: in propaggine e imagine, in fuliggine e origine un Fiorentino fa sentire indifferentemente il semplice j dei Francesi, un Romano, ancorchè colto, il gg palatale. Ich finde dies in noch keiner italienischen Grammatik, auch in meiner steht es nicht, obgleich ich Florenz und Rom kenne und in derselben auf Unterschiede von c zwischen Vokalen in Florenz und Rom aufmerksam mache. Der Verf. macht auf lateinisches grumus, daneben grummus (ital. gruma, gromma) aufmerksam; ähnliches wird öfter geschehen müssen. Dafs in agio, cacio, bacio, brucio keine Verdoppelung erfolgt ist, wird erklärt, weil diese hier ursprünglich ein s hatten. P. 425-444 Camillo Antona Traversi, Notizie storiche sull' Amorosa Visione. Das Gedicht kann nicht vor 1340 und nicht nach 1342 geschrieben sein; es scheint in Florenz geschrieben, und da er dort von 1341-1344 war, mag es nicht vor ersterem Jahre geschrieben sein. P. 445-148 E. Marchesini, I Perfetti italiani in etti. Alles soll von detti und stetti herkommen. Es ist ein Mangel, dafs übersehen wird, dafs im Italienischen sich atti (im Dialekt

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