Mittheilungen aus und über Frankreich

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O. Wigand, 1838 - France - 448 pages
 

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Page 4 - Was ist der Dritte Stand? Januar 1789 Der Plan dieser Schrift ist ganz einfach. Wir haben uns drei Fragen vorzulegen. 1. Was ist der Dritte Stand? Alles. 2. Was ist er bis jetzt in der staatlichen Ordnung gewesen? Nichts. 3. Was verlangt er? Etwas darin zu werden.
Page 77 - daß der Mensch auf keinem anderen Wege zum Heile gelangen könne, als durch die Gnade des Herrn, und durch den Glauben an den Sohn Gottes, welcher unsere Sünden selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem Holze!
Page 151 - Joseph II. von sich gestoßen hat." (12) „Umgeben von Nationen, in denen die Freiheit gährt, wiederholt es stets mit ruhiger, ernster Stimme: „Kinder, ihr liebt nicht — die Ordnung ; ihr seid nicht reif für die Freiheit." Gott vertheilt nicht blindlings die Gewalt auf der Erde ; er wirft sie nicht vor uns hin, nur damit wir sie mit Füßen treten sollen. Der religiöse Mensch kann sich nicht genug bemühen, zu entdecken, zu welchem Zwecke Go tt sie verleiht, und er soll das Werkzeug, das...
Page 155 - erwählte« und »inspirirte« - ehemalige - Weltreligionsstifter an den zur Vereinigung von Frankreich und Deutschland »gesendeten« Propheten Heinrich Heine geschrieben; und daß der enfantinische Jünger die Bekanntwerdung dieses Schreibens gestattet, gibt uns zum Wenigsten zu erkennen, daß derselbe die wohlwollenden Zurechtweisungen seines Meisters bescheidentlich dahinnimmt. Aber auch dies ist nicht zu verkennen, daß Enfantin in diesem Schreiben einen feineren Takt, größere Besonnenheit...
Page 155 - in der That, wir sind dem Deismus entwachsen, wir sind mündig, und bedürfen keiner väterlichen Vorsorge mehr,« — und dann wieder: »er sei sich einer ursprünglichen Religiosität bewußt; - Gott sei immer der Anfang und das Ende seiner Gedanken,« - so bekennt auch Enfantin sich einestheils wiederholt zum Pantheismus, und spricht dann doch wieder von Gott als dem Herrn der Welt, der »nicht blindlings die Macht vertheilt,« - und dessen Absichten zu entdecken »der religiöse Mensch« nicht...
Page 153 - ... wenn sie vor Allem, wie Lessing, an das ewige Leben glauben werden." Auch verwundert er sich, daß H. in seinen zwei Bänden mit keinem Worte des ewigen Lebens Erwähnung gethan, was er ja nicht zu versäumen habe, wenn er zu Oestreich sprechen werde. (18.) Hiermit geht er zu den übrigen Vorwürfen über, die er ihm in Bezug auf sein Werk über Deutschland zu machen habe. „Nein...
Page 150 - Austausches, religiöse Duldung, — davon träumte alle Welt in Mitten der Blutgerüste, des Krieges, des Maximums und des Brandes der Klöster und Kirchen." „Dieser Widerspruch zwischen dem Traum und der Wirklichkeit ist übrigens ein Beweis der UnVollkommenheit des vorzüglich theoretischen und philosophischen und nicht religiösen Pantheismus Spinoza's, ein Mangel, welcher hauptsächlich darin besteht, daß das Gefühl für Hierarchie, die Würdigung der Verschiedenheiten und die Unterscheidung...
Page 152 - Intelligenz, wahrend die Arme dieses großen Körpers sich längst dem Rheine hin ausbreiten." (12. 13.) „Dem Norden also die Wissenschaft und besonders deren Vervollkommnung; dem Westen die Industrie, die Praxis und besonders der Unterricht in der Wissenschaft, dem Mittelpunkt und dem Süden die Liebe, die Religion, die Musik, der Frieden.
Page 155 - ... bescheidentlich dahinnimmt. Aber auch dies ist nicht zu verkennen, daß Enfantin in diesem Schreiben einen feineren Takt, größere Besonnenheit und Klugheit, und weit menschenfreundlichere und weltbürgerlichere Ansichten und Gesinnungen zu Tage legt, als sein deutscher Freund noch im vorigen Jahre zu haben schien ; - denn sein diesjähriger Brief an die deutsche Bundesversammlung, welchen die allgemeine Zeitung mittheilt, dürfte wohl schon als erstes Zeichen seiner Umkehr zu betrachten sein....
Page 155 - ... Ansichten und Gesinnungen zu Tage legt, als sein deutscher Freund noch im vorigen Jahre zu haben schien ; - denn sein diesjähriger Brief an die deutsche Bundesversammlung, welchen die allgemeine Zeitung mittheilt, dürfte wohl schon als erstes Zeichen seiner Umkehr zu betrachten sein. Im Übrigen zeigt das vorliegende Sendschreiben hinsichtlich des religiösen Momentes noch dieselbe Verworrenheit, die den früheren Saint Simonismus und den späteren Henri-Heinismus charakterisirt. Wie der »Prophet«...

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