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In deiner Jugend Morgenroth,

In deiner Jugend Morgenroth
Warst du so wahr zu schauen,
Die Lippe solch Verheißen bot,
Nicht konnt' ich dir mißtrauen.
Du wardst ein Und'rer — fester nur

Hielt ich am füßen Hoffen:

Ob falsch auch Alen, sei dein Schwur
Vor mir doch wahr und offen.
Doch, Falscher, fahre hin!

Das Herz, das du bethörtest
So leicht mit schnödem Sinn,
Verdient, daß du's zerstörtest.

Als Jeder deine Fehler nannt',
Hielt ich mein Ohr verschlossen;
Ja, selbst in deiner Schuld noch fand
Ich künftigen Ruhmes Sproffen.
Mein Herz blieb treu, als Freunde dich
Geschändet und beleidigt;

Das jest gebrochen hätte dich

Mit seinem Blut vertheidigt.

Doch geh, Betrüger, geh!

Du wirst vielleicht nach Jahren Verlaffner Herzen Weh,

Vom Rausch erwacht, erfahren.

Even now, tho' youth its bloom has shed,
No lights of age adorn thee:

The few, who lov'd thee once, have fled,
And they who flatter scorn thee.

Thy midnight cup is pledg'd to slaves,
No genial ties enwreath it;

The smiling there, like light on graves,

Has rauk cold hearts beneath it.

Go

go

tho' worlds were thine,

I would not now surrender

One taintless tear of mine

For all thy guilty splendour!

And days may come, thou false one! yet
When even those ties shall sever;
When thou wilt call, with vain regret,
On her thou 'st lost for ever;

On her who, in thy fortune's fall.

With smiles had still receiv'd thee,

And gladly did to prove thee all
Her fancy first believ'd thee.

Go

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go't is vain to curse,

"T is weakness to upbraid thee;

Hate cannot wish thee worse

Than guilt and shame have made thee.

Selbst jest, beraubt der Jugend schon,
Wie bist du baar des Schönen!
Die Wen'gen, die dich liebten, flohn,

Und die dir schmeicheln — höhnen.
Kein Frohsinn deinen Becher kränzt,
Er eint nur Sklavenherzen;
Ob öden, kalten Busen glänzt
Ihr Blick, wie Grabeskerzen.

Geh! - geh! - ob Welten dein,
Ich gäb' im Aug', im feuchten,
Nicht eine Thräne rein

Für all dein schuldvoll Leuchten!

Auch kommt die Zeit noch, wo verweht
Selbst dieser Bande Schimmer;
Wo reuevoll du suchst zu spät,

Die du verlorst für immer;

Die noch, als all dein Glück entfloh,
Dich liebend hätt' empfangen,
Für ihren sel'gen Glauben froh
Wär' in den Tod gegangen.

Geh!-geh! was hilft das Groll'n,

'S ist Schwachheit, dich zu schelten; Haß kann nicht schlechter woll'n

Dich Schuld- und Schmach-Entstellten!

SING, SWEET HARP.

Sing, sweet Harp, oh sing to me
Some song of ancient days,
Whose sounds, in this sad memory,
Long buried dreams shall raise; -
Some lay that tells of vanish'd fame,
Whose light once round us shone;
Of noble pride, now turn'd to shame,
And hopes for ever gone. —
Sing, sad Harp, thus sing to me;
Alike our doom is cast,
Both lost to all but memory,
We live but in the past.

How mournfully the midnight air
Among thy chords doth sigh,
As if it sought some echo there
Of voices long gone by;

Of Chieftains, now forgot, who seem'd The foremost then in fame;

Of Bards who, once immortal deem'd,

Now sleep without a name.

In vain, sad Harp, the midnight air

Among thy chords doth sigh;

In vain it seeks an echo there

Of voices long gone by.

Traute Harfe, sing', o fing'.

Traute Harfe, fing', o fing'

Ein Lied von alter Zeit,

Das lang begrab'ne Träume bring'

In mein Gemüth voll Leid;

Ein Lied, das laut vom Ruhme zeugt,
Deß Glanz uns einst erhellt,
Von edlem Stolz, nun schmachgebeugt,
Von Hoffnung, längst zerschellt.
Singe, Harfe, so voll Leid,

Denn gleich ist unser Loos:
Wir leben im Erinnern Beid',
Im Längstverlor'nen blos.

Wie klagt durch deine Saiten hin
Des Nachtwinds Seufzergroll'n!
Als sucht' es bang ein Echo drin

Von Stimmen, längst verscholl'n;
Von Helden, einst zuhöchst geehrt,

Von Keinem jest gekannt, Von Sängern, einst des Lorbeers werth, Von Keinem jezt genannt. Umsonst durch deine Saiten hin Des Nachtwinds Seufzergroll'n! Es sucht umsonst ein Echo drin Von Stimmen, längst verscholl'n.

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