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Tampon, Puffer an Eisenbahnwagen. Gaudry. R. 15/6, 64, p 952. Règl. de l'Exp. univ. de 1867.

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Textile, nicht nur spinnbar, wie in B. und M., sondern auch auf Spinnerei bezüglich, Spinn. Industrie textiles. Audiganne. R. 15/6, 64, p. 890.

Tilleul, Lindenblüthenthee. Jennic me fit boire du tilleul. G. Sand. R. 1/9, 64, p. 54.

Train montant = s'éloignant de Paris. Train descendant = revenant vers Paris. Gaudry. R. 15/6, 64, p. 952. In England ist gerade die entgegengesetzte Bezeichnung üblich.

Trans-ouranien, jenseits des Uranus befindlich. Planete transouranienne. Radau. R. 15,2, 66, p. 1062. Neubildung.

Transport. Terrain de transport, angeschwemmter Boden. Reclus. 1/1, 65, p. 65. Vgl. Apport.

Trituration, das Sortiren der Briefe, Packete u. s. w. du Camp. R. 1/1, 67, mehrmals und nie cursiv gedruckt. B. und M. geben nur das Zerstampfen u. dgl.

Tsigane, Zigeuner. Perrot. R. 1/2, 65, p. 614. B. giebt Zingari, M. Szingane. Zu ersterem habe ich auch das Femininum zingara gefunden. Rivière. R. 1/1, 67, p. 123.

Usuel. Arts usuels, gemeinnützige Gewerbe. Règl. de l'Exp.

univ. de 1867.

Veston, Hausjacke. Ce mirliflore en veston de satin. About. R. 15/11, 66, p. 286. Neubildung.

Vigie. Der Sitz der Schaffner auf Eisenbahnzügen wird bezeichnet als vigie vitrée au sommet des fourgons placés en tête et en queue du train. Vigie hat also hier den Sinn von Platz des Wachthabenden. Gaudry. R. 15/6, 64, p. 957.

Berlin.

Franz Scholle.

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

Germania. Vierteljahrsschrift für Deutsche Alterthumskunde. Herausgegeben von Franz Pfeiffer. 11. Jahrgang, 3. Heft. Wien 1866.

Ueber den syntactischen Gebrauch des Dativs im Gothischen von Artur Köhler. In dieser Abhandlung von etwas über 40 S., ursprünglich Doctordissertation in Göttingen, verbreitet sich der Verf. ausführlich über das ganze Gebiet dieses Casus im Gothischen: 1) über den eigentlichen Dativ; 2) über den ablativischen Dativ; 3) über den absoluten Dativ.

Althochdeutsche Glossen von A. M. Walz. Aus einer Salzburger Handschrift werden etwas über 150 Glossen mitgetheilt.

Zeugniss zur Deutschen Heldensage von W. Crecelius. Aus einer Chronik der Jahre 1155 bis 1165 mitgetheilt.

Hrafnagoldr Odhins. Von Theophil Rupp. Versuch einer Erklärung dieses schwierigen Eddaliedes.

Altes Zeugniss über die Mundarten und die Schriftsprache der Deutschen. Fr. Pfeiffer theilt eine Stelle aus Caspari's Scioppü comitis a Clara Valle aus d. J. 1626 über die verschiedenen deutschen Idiome mit.

Altsächsische Bruchstücke. Von Hoffmann von Fallersleben aus einer Handschrift der ehemaligen Frauenabtei Gernrode am Harz mitgetheilt. Gefunden und gerettet hat dieselben Herr Prof von Heinemann, Herzogl. Archivar zu Bernburg.

Bibliographische Uebersicht der Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie im J. 1865. Specielles Verzeichniss aller hierhergehörigen Werke und Abhandlungen (645 Nummern) mit gewohnter Gründlichkeit von K. Bartsch angefertigt.

Miscellen. Zur Geschichte der Deutschen Philologie I. Briefe von J. Grimm: B. F. Grimm's Briefe an Hoffmann von Fallersleben. (12 Briefe aus den Jahren 1818-1824 nebst einleitenden Worten von Hoffmann.) Berlin. Dr. Sachse.

Germania. Vierteljahrsschrift für Deutsche Alterthumskunde. Herausgegeben von Fr. Pfeiffer. 11. Jahrg. 4. Heft 1866. Tristan und Isolde und das Märchen von der goldharigen Jungfrau und von den Wassern des Todes und des Lebens. Von Reinh. Köhler.

„Der Zug, dass der Held die Unbekannte, von welcher ein von einem Vogel fallen gelassenes Haar herrührt, suchen muss, kommt nicht nur in der Tristansage vor, sondern auch in ganz ähnlicher Weise in einigen Versionen eines europäischen Volksmärchens." Mehrere Märchen, ein jüdisches, böhmisches, französisches, neugriechisches und einige deutsche (Pröhle, Grimm) werden mitgetheilt und nach ihren Abweichungen von einander besprochen, ausserdem werden noch vier andere erwähnt. Als Beilage folgt eine Stelle A. des überarbeiteten Eilhartschen Tristan aus der Heidelberger Handschrift; B. aus der Dresdener Handschrift.

Bruchstücke aus dem Leben des heil. Eustachius und aus den sieben Schläfern. Von Fr. Roth. Beschreibung des PergamentDoppelblatts, auf welchem die Bruchstücke stehen, und Mittheilung von 176 Versen des letztern Gedichts.

Holden am Niederrhein von Alex. Kaufmann. Aus einem niederdeutschen Manuscript des 15. oder Anf. des 16. Jhrdts. wird nach einigen vorausgeschickten literarhist. Notizen eine Stelle über die guten Holden oder weisen Frauen mitgetheilt.

Die gothischen absoluten Nominativ- und Accusativconstructionen. Von H. Rückert. Aufzählung und Besprechung der einzelnen Stellen.

Baldur. Von Theophil Rupp in Reutlingen. „Baldur oder Phol erscheint in deutschen Namen, Gebräuchen und sonstigen Ueberlieferungen als eine Verbildlichung des mit der Wintersonnenwende neu erstandenen und zunehmenden Lichtes, welches, das Dunkel des Winters zerstreuend, die Frühlingswärme erzeugt, das neue Leben in Keimen, in Wurzeln und Quellen erschliesst und im erfrischenden Thau, in Blüthen und Blumen, in den Wirkungen der klaren, heilsamen Quelle seine Lieblichkeit kund giebt." In diesem Sinne werden alle einzelnen Stellen, die sich im Nordischen und Deutschen auf Baldur zurückführen lassen, ausgelegt.

Ein altes Kindergebet. Von Reinh. Köhler. Nachträge zu Germania V, 448 aus Deutschland, Niederlanden, Dänemark, England, Frankreich.

Ueber die Betonung viersilbiger Wörter im Mittelhochdeutschen. Fr. Pfeiffer behauptet, dass in viersilbigen Wörtern auf die erste, sonst immer kurze Silbe der Hauptton fallen kann und oft wirklich fällt.

Zur Deutschen Märchenkunde. Von Karl Schenkl. rende Bemerkungen über 4 Grimm'sche Märchen.

Ueber die tonlangen Vocale des Niederdeutschen. Nerger in Rostock.

Erkla

Von

Zusammenhang der Indischen und Deutschen Thiersage. Nachgewiesen von A. Meier in Bremen aus Dr. Bastian's Werk: Die Völker des östl. Asiens verglichen mit Reinhart 1239-1300.

Literatur. Uhland's Schriften: Zur Geschichte Deutscher Dichtung und Sage. 1. Bd., Stuttgart 1865, angezeigt von K. Bartsch. Rymkronyk van Vlaenderen, angezeigt von Kausler. Tristan et Iseult, poème de Gotfrit de Strasbourg comparé à d'autres poèmes sur le même sujet par A. Bossert, angezeigt von Lambel.

Miscellen. Briefe von Jac. Grimm an Hoffmann von Fallers leben. Schluss. Berichtigungen zu den Kosenamen der Germanen von Franz Stark.

Berlin.

Dr. Sachse.

Anzeiger für Kunde der Deutschen Vorzeit. Nürnberg 1866, Nr. 5-8.

„Die ersten Büchsenschützen, die an der Wange abschossen." Berichtigung des Artikels von Nr. 12 des vorjährigen Anzeigers von Toll in Coblenz.

Albertus mit dem Zopfe auf einem Glasgemälde zu St. Erhard in der Breitenau in Steiermark. Mit einer Abbildung. Historische Erklärung und Beschreibung derselben von Essenwein.

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Der Niemand. Eine der ältesten lustigen Figuren unserer Vorzeit und wahsrcheinlich eine Tradition des vorchristlichen Alterthums ist der Niemand, dem man Alles in die Schuhe schiebt, der alle häuslichen Fatalitäten angerichtet haben, an jedem persönlichen Missgeschick Schuld sein soll." Beispiele seiner Verherrlichung in Poesie und Prosa werden in Menge von 1510-1794 von E. Weller nachgewiesen.

Spruch vom schönen Brunnen zu Nürnberg. Von Jos. Baader. Beschreibung dieses Brunnens und Mittheilung eines Reimspruchs aus einer Chronik des 15. Jhdts.

Die Kreuzigung Christi und der beiden Schächer, ein Holzschnitzwerk in der Michaelskirche zu Zeitz. Von Gust. Sommer. Nach der vorzüglichen Arbeit zu urtheilen ist dieselbe zwischen den Jahren 14701540 gefertigt.

Alter Spruch. Aus dem 15. Jhdt. mitgetheilt von Dr. Barack in Donaueschingen.

Ueber einige mittelalterliche Elfenbeinschnitzwerke etc. Von A. Essenwein. Allgemeineres über mittelalterliche sowohl religiöse als weltliche Darstellungen nebst specieller Erklärung der genannten Arbeit, die abbildlich dem Text einverleibt ist.

Von

Die Ausgabe der Sprichwörter Agricola's v. J. 1548. F. Latendorf. Besprechung einiger streitigen Punkte und Berichtigung von Irrthümern sowohl litterarhistorischer hinsichtlich der Werke Agricola's, als des Agricola selbst.

Eine neue Flugschrift über den Englischen Schweiss des Jahres 1529. Von Prof. Häser zu Breslau. Eine aus dem Niederdeutschen in's Lat. von einem gewissen Bartholomæus Zehner übersetzte Abhandlung wird mitgetheilt.

Regenspurgischer gsundt trunckh. Von H.... ff aus einem grösseren Manuscript, welches 1072 Octavseiten füllt, 10 Lat. Tragödien und Dramen enthält und im Jahre 1656 geschrieben ist, mitgetheilt.

Unglückstage. Von Baader einem Kalender aus der 1. Hälfte des 15. Jhdts. entlehnt. Es werden ohne weitere Angabe 18 als „böse, verworfene Tage verzeichnet, „an denen man weder kaufen noch verkaufen, nicht ein Weib nehmen, noch irgend eine Sache thun noch treiben darf.“

Sphragistische Aphorismen vom Fürsten zu Hohenlohe-Waldenburg. Allgemeineres über den Nutzen der Sphragistik, über den Mangel an wissenschaftlicher, diesem Felde gewidmeter Thätigkeit und Versuch eines sphragistischen Systems.

Ausgrabungen bei Rochsfeld. Von Dr. A. von Eye. Bericht über Beschaffenheit der Gegend und die dort aufgefundenen Gegenstände.

Zur Geschichte der Entdeckung und Erkennung der Pfahlbauten. Von Dr. Alb. Jahn in Bern. Schon Anfangs der vierziger Jahre wurde Herr Jahn auf Baureste im Bieler See aufmerksam. Es wurde im Laufe der Jahre nach und nach eine Menge Töpferware kelt. Ursprungs, Metallsachen u. A. zu Tage gefördert, und schon im Jahre 1850 wurde ein uraltes Pfahlwerk von der Substruction einer bedeutenden Ansiedlung beschrieben. Dies zur Berichtigung der Notiz im Anz. 1866 Nr. 2, p. 50.

Einige Bemerkungen zu dem bekannten Wappenschilde des

Landgrafen Conrad von Thüringen († 1241) in der St. Elisa. bethen-Kirche zu Marburg. Vom Fürsten zu Hohenlohe-Waldenburg.

Anweisung zum Pulvermachen aus dem 14. Jhdt. Von Dr. Kerler. Man sol salpeter nemen und so in legen in einen eynein löffel u. s. w.

Verzeichniss der Ausgaben für den Bau einer Kapelle im Stifte Reun in Steiermark, aus dem Jahre 1409. Von Greiner in Gaz.

Sphragistische Aphorismen vom Fürsten zu HohenloheWaldenburg. Abbildung und Beschreibung einzelner Siegel. Beiträge zur schweizerischen Kunstgeschichte. His-Heusler in Basel.

Von Ed.

Eine Darstellung des Erzvaters Adam. Von A. Essenwein. Beitrag zur Iconographie des Mittelalters.

Herzog Wilhelm von Bayern sucht Reliquien für die St. Michaelskirche zu München. Aus d. J. 1595.

Alte Dramen. E. Weller verzeichnet die Titel von 20 bisher unbekannten Dramen aus dem 16. Jhdt.

Altdeutscher Spruch. 5 kurze Reimpaare von Dr. Birlinger aus einem Bamberger Codex mitgetheilt. Die Beilagen zu den 4 Nummern enthalten, wie immer, die Chronik des Museums und Notizen aller Art. Berlin.

Dr. Sachse.

1. K. A. Hahn's Mittelhochdeutsche Grammatik. Neu ausgearbeitet von Dr. Friedrich Pfeiffer, Stadtbibliothekar zu Breslau. Frankfurt a. M., Heinr. Ludw. Brönner's Verlag. 1865. XIV u. 200 S. 8.

2. Lehrbuch der Mittelhochdeutschen Sprache für Gymnasien von A. Thurnwald. Prag 1864. Verlag von Friedrich Tempsky. VIII u. 199 S. 8.

Es versteht sich von selbst, dass, wenn Pfeiffer die Umarbeitung der längst bewährten, vielfach benutzten und ausgeschriebenen Hahn'schen Grammatik übernahm, alles was durch die während der letzten 20 Jahre auf dem Gebiet des Mittelhochdeutschen rege fortgeführten Studien älterer und neuerer Gelehrten gewonnen worden ist, in dieser neuen Bearbeitung in der geeignetsten Weise zur Verwerthung kommen musste. Davon legt wohl jeder Paragraph der neuen Grammatik Zeugniss ab. Der Zugang zu den Schätzen unserer mittelhochdeutschen Litteratur ist der gegenwärtigen Generation durch die Hahn-Pfeiffer'sche Grammatik und durch das seiner Vollendung entgegengehende Wörterbuch von Muller-Zarnike nun äusserst bequem gemacht; von den Schwierigkeiten, die sich demjenigen, der in den zwanziger Jahren sich dem Studium unserer mittelhochdeutschen Classiker widmen wollte, entgegenstellten, hat die Jetztwelt keine Ahnung vielleicht aber auch nicht von der Freude, mit der man sich damals, besonders auf Anregung der in vielfacher und vorzugsweise in dieser Beziehung hoch verdienten sogenannten romantischen Schule, in diese damals recht schwierigen, nun so sehr erleichterten Studien versenkte. Man wird bei der Lecture mittelhochdeutscher Werke schwerlich auf eine Erscheinung stossen, die man nicht mit Hülfe der Hahn-l'feifler'schen Grammatik sich erklären könnte.

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